Das Inspektor-Panel bei Arranger-Clips
Im Arranger können Sie in einer grafischen Ansicht komfortabel Längen und Loop-Einstellungen von Clips bearbeiten, aber letztendlich sind alle Ihre Mausbewegungen nur Auslöser für Parameteränderungen im Inspektor-Panel. Wenn wir uns diese Parameter (zusammen mit den Funktionen des -Menüs) einmal genauer ansehen, werden wir besser verstehen, welche Möglichkeiten uns Bitwig Studio und speziell der Arranger bieten.
Wir beginnen damit, das Inspektor-Panel für den Clip aus dem vorherigen Loop-Beispiel aufzurufen.
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Zunächst richten wir unsere Aufmerksamkeit auf die Parameter des Bereichs ARRANGER CLIP des Inspektor-Panels. Wir kennen bereits die Optionen für Name (siehe Spurnamen) und Farbe (siehe Spurfarben und Farbpaletten) der Spuren. In den folgenden Bereichen finden wir weitere Parameter.
Taktart-Bereich
Unter Signature bestimmen Sie die Taktart des ausgewählten Clips. Zusammen mit der Tick-Einstellung (siehe Anzeigebereich) legen Sie damit fest, wie der Clip in den Editoren angezeigt wird.
Time-Bereich (Position)
Folgende Einstellungen beziehen sich auf die musikalische Zeit oder die Position von ausgewählten Clips:
- Time definiert den Beginn eines Clips im Arranger. Wenn Sie diesen Parameter verändern, verschieben Sie den gesamten Clip, ganz so, als würden Sie ihn mit der Maus im Arranger an eine andere Stelle ziehen. 
- Length legt die Dauer eines Clips im Arranger fest. Eine Änderung bewirkt ein Verkürzen oder Verlängern des Clips, ganz so, als würden Sie mit dem Klammer-Cursor die rechte Ecke eines Clips verschieben. 
- Offset erhält zwar die Position und Länge eines Clips, verschiebt aber dessen Inhalt um den eingestellten Wert, genauso, als wenn Sie mit dem Klammer-Cursor die linke Ecke eines Clips nach rechts ziehen. - Wir nehmen die vorherige Abbildung als Beispiel und erhöhen den Wert Time von - 2.1.1.00auf- 2.2.1.00. Der gesamte Clip wird nun eine Viertelnote später gestartet. - Wenn wir den Clip an seiner Position belassen, aber nur den ersten Schlag überspringen wollen, würden wir den Wert Offset von - 1.1.1.00(kein Offset) auf- 1.2.1.00erhöhen. - Beachten Sie, dass der erste Schlag in den nachfolgenden Loops erhalten bleibt. 
Loop-Bereich
Mit folgenden Einstellungen können Sie den Loop eines ausgewählten Clips bearbeiten:
- Loop schaltet das Loopen eines Clips im Arranger an oder aus. Wenn es deaktiviert ist, wird der Clip nur einmal abgespielt. Wenn die Größe des Clips länger ist als sein Inhalt, bleibt der hintere Bereich des Clips leer.  - Wenn Loop deaktiviert ist, werden die folgenden beiden Einstellungen ignoriert. 
- Start ist das Loop-Äquivalent zum Offset-Parameter. Der Inhalt eines Clips behält seine Position, aber der Startpunkt des Loops wird nach hinten geschoben. - Im vorherigen Beispiel könnten wir den Wert Start von - 1.1.1.00(kein Loop-Offset) auf- 1.2.1.00erhöhen, sodass jeder eintaktige Loop an derselben Stelle endet, aber eine Viertelnote später startet. 
- Length definiert die Dauer eines geloopten Clips. Das gleiche Resultat erzielen Sie, wenn Sie mit dem Klammer-Cursor mit dem Loop-Symbol die Loop-Länge grafisch editieren. 
Fade-Bereich
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Wie bereits erwähnt wirken sich Fades und alle dazugehörigen Parameter nur auf Audioclips aus. In diesem Bereich befinden sich alle Parameter für den Fade-in und Fade-out des selektierten Clips. Von oben nach unten sind dies:
- Der musikalische Wert für die Länge des Fades. Falls dieser auf Null steht ( - 0.0.0.00), wird kein Fade abgespielt, unabhängig von den anderen Einstellungen.
- Die Schalter, mit denen man die Kurve des Fades zwischen einer linearen und einer S-Kurve umschalten kann. 
- Der Wert der Lautstärke in der Mitte des Fades, der somit die Kurve des Fades beeinflusst. 
Wie wir bereits im Arranger gezeigt haben, bestehen Crossfades im Grunde genommen aus zwei separaten Fades: dem Fade-out des ersten Clips und dem Fade-in des zweiten. Somit können deren Einstellungen komplett unabhängig voneinander vorgenommen werden.
Mute-Bereich
Mute aktiviert oder deaktiviert den ausgewählten Clip für die Wiedergabe, im Gegensatz zum Spur-Mute-Schalter, der den gesamten Inhalt einer Spur deaktivieren kann.
Shuffle-Bereich
Diese Einstellungen können den Groove eines ausgewählten Clips verändern:
- Shuffle bestimmt, ob die globalen Groove-Parameter den ausgewählten Clip beeinflussen oder nicht. Wenn Shuffle deaktiviert ist, wird die folgende Einstellung ignoriert. 
- Accent bestimmt, wie stark sich der globale Akzent-Parameter auf den Clip auswirkt. - Ein Beispiel: Wenn der Regler Amount des Akzent-Parameters in den globalen Groove-Einstellungen auf - 100 %(Voreinstellung) steht und der Accent-Regler des Clips auf- 30 %, wird auf den Clip eine Akzentstärke von 30 % angewandt (30 % von 100 %).- Ein weiteres Beispiel: Wenn der Regler Amount des Akzent-Parameters in den globalen Groove-Einstellungen auf - 50 %steht (Standardeinstellung) und der Accent-Regler des Clips auf- 50 %, wird auf den Clip eine Akzentstärke von 25 % angewandt (50 % von 50 %).- Falls einer dieser Parameter auf Null steht ( - 0%), wird der Clip ohne Akzent wiedergegeben.
Startwert-Bereich
Die Einstellung für den Startwert (engl.: Seed) des Clips bezieht sich auf Parameter in Bitwig Studio, die Werte verwenden, die nach dem Zufallsprinzip erzeugt werden, wie zum Beispiel die Verteilung der Expressions (siehe Verteilung von Expressions) sowie die Chance-Operatoren (siehe Chance).
Der Startwert erzeugt eine Folge von "zufälligen" Zahlen, die von den o. g. Parametern verwendet werden. Ein zufällig ausgewählter Startwert erzeugt auch eine zufällige Folge von Zahlen. Es gibt zwei Methoden, wie dieser Startwert erzeugt wird.
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Falls das Würfelsymbol auf der linken Seite ausgewählt ist, erscheint rechts daneben das Wort Random. In diesem Fall wird jedes Mal, wenn der Clip abgespielt wird, ein neuer Startwert erzeugt. Dies hat zur Folge, dass der Clip bei jeder neuen Wiedergabe etwas anders klingt (sofern entsprechende Parameter wie z. B. Chance zum Einsatz kommen). Es ist allerdings auch möglich, immer denselben Startwert zu verwenden. In diesem Fall wird keine neue Folge von zufälligen Zahlen erzeugt – und somit klingt der Clip bei jeder Wiedergabe gleich. 
Um den Startwert für einen Clip manuell zu erzeugen, klicken Sie auf die rechte Seite des Startwert-Feldes (wo sich das Wort Random in der obigen Abbildung befindet). 
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Das Würfel-Symbol ist nun abgewählt und es erscheint eine grafische Darstellung des aktuellen Startwerts. Wenn Sie den Clip nun abspielen, hören Sie, wie dieser Startwert den Clip verändert hat (sofern entsprechende Parameter wie z. B. Chance zum Einsatz kommen). Falls Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind, behalten Sie den Startwert bei. Der Clip wird bei jeder erneuten Wiedergabe genauso klingen.
| Anmerkung | |
|---|---|
| Alternativ können Sie mit der Funktion diese zufälligen Elemente fest in den Clip schreiben (siehe Konsolidieren). Oder Sie verwenden die Funktion im Launcher, um einen neuen, längeren Clip zu erstellen und auszuwählen, was in den Clip geschrieben werden soll (siehe Clips erweitern im Launcher). | 
Um einen neuen Startwert für einen Clip zu erzeugen, klicken Sie erneut auf die rechte Seite des Startwert-Feldes (wo sich die grafische Darstellung des letzten Werts befindet).
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Ein geänderter Startwert führt zu einer geänderten Wiedergabe. Mit einem Rechtsklick auf die grafische Darstellung können Sie außerdem den aktuellen Startwert kopieren oder ihn von einem anderen Clip einfügen.
Um wieder zu einem zufälligen Startwert zurückzukehren, klicken Sie einfach auf das Würfel-Symbol.
| Anmerkung | |
|---|---|
| Ein technisches Detail: Durch einen festen Startwert wird die gesamte Sequenz reproduzierbar, einschließlich aller Loop-Durchgänge der Sequenz (falls vorhanden). Allerdings bedeutet dies nicht, dass alle Loop-Durchgänge denselben Startwert haben und identisch klingen. Vielmehr hat jeder Loop-Durchgang seinen eigenen Startwert, aber die Startwerte aller Loops sind reproduzierbar. Wenn beispielsweise der Startwert eines Clips  | 
- 0. Willkommen zu Bitwig Studio
- 1. Die Grundlagen von Bitwig Studio
- 2. Die Benutzeroberfläche
- 3. Die Arrange-Ansicht und Spuren
- 4. Browser in Bitwig Studio
- 5. Arranger Clips
- 6. Der Clip-Launcher
- 7. Die Mix-Ansicht
- 8. Einführung in die Devices
- 9. Automation
- 10. Arbeiten mit Audio-Events
- 11. Arbeiten mit Noten
- 12. Operatoren für lebendige musikalische Sequenzen
- 13. Wechseln zwischen Noten und Audiodaten
- 14. Arbeiten mit Projekten und Exportfunktionen
- 15. MIDI-Controller
- 16. Modulatoren, Device Nesting und mehr
- 17. Willkommen im Grid
- 18. Arbeiten mit einem Tablet-PC
- 19. Device-Referenz
- 19. Impressum